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Palmsonntag und Gelobter Feiertag – Mit einem feierlichen Familiengottesdienst, zelebriert von Herrn Pfarrer Wöber haben Stadt und Pfarrei St. Gangolf Amorbach am Sonntag, den 20.03.2016 den gelobten Feiertag begangen, der an den überwiegend friedlichen Einmarsch der amerikanischen Soldaten in Amorbach in der Karwoche 1945 erinnert, bei dem die Stadt und ihre Bürger weitgehend verschont blieben.

Der festliche Gottesdienst  fiel in diesem Jahr mit dem Palmsonntag zusammen und wurde generationenübergreifend  mitgestaltet vom Familiengottesdienstteam sowie kirchlichen und politischen Mandatsträgern. Zentrales Thema war dabei erneut die Bedeutung des Friedens für unser aller Zusammenleben.

Zunächst versammelten sich die Gottesdienstbesuche an der Mariensäule, um nach der Einstimmung auf den Palmsonntag mit Palmsträußen in die Kirche einzuziehen. Kinder der Pfarrei hatten bereits in der vergangenen Woche gemeinsam mit Erwachsenen das Thema des Palmsonntags erarbeitet und Palmsträußchen für sich und zum Verkauf gebunden.

Nach der Passionsgeschichte wurde unter feierlichem Geläut aller Glocken von St. Gangolf im Beisein von stellv. Bürgermeister, Stadtrat und Kirchenverwaltung wie in jedem Jahr das Protokoll vom 26.09.1946 verlesen, mit dem der damalige Stadtrat und die katholiche Kirchenverwaltung folgendes Gelöbnis beschlossen hatten:

Aus Dank gegen Gott und die die gebenedeite Gottesmutter soll für alle Zeit der 25. März eines jeden Jahres als gelobter Feiertag für die Stadt Amorbach gelten." 

Die Väter dieses Vermächtnisses wollten damit den kommenden Generationen ein Zeichen Ihres gelebten Glaubens und Ihrer Dankbarkeit für die Errettung aus Kriegsgefahr hinterlassen. In früheren Zeiten war der 25.03.2015, das Hochfest Mariä Verkündigung, in Amorbach ein schul- und arbeitsfreier Tag. Seit vielen Jahren wird der gelobte Feiertag mit einem Gottesdienst am Sonntag vor oder nach dem 25. März begangen. 

Die Bedeutung und Lebendigkeit des damaligen Gelöbnisses strahlt weiter bis in die heutige Zeit. Es ist auch dem damaligen mutigen Eintreten der  Bürgerinnen und Bürgern für Friede, Gerechtigkeit und Versöhnung  zu verdanken, dass seitdem drei Generationen heranwachsen konnten, die selbst keinen Krieg mehr am eigenen Leib erfahren mußten,

Angesichts der anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen in Nahost und der daraus entstehenden Flüchtlingsbewegungen wird uns aktuell auf erschreckende Weise bewußt gemacht, wie wertvoll der seit nunmehr 71 Jahren währende Friede in Europa ist. 

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